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"Wir suchen und pflegen Kontakte zu Menschen in Wittens Partnerstädten"

Gesang ist international

Der Chor Capella aus Kursk ist seit dem 26.10.2010 zu Besuch in seiner Partnerstadt in Witten und singt ein Ständchen vor dem Rathaus. Foto: Walter Fischer / WAZ FotoPool
Der Chor Capella aus Kursk ist seit dem 26.10.2010 zu Besuch in seiner Partnerstadt in Witten und singt ein Ständchen vor dem Rathaus. Foto: Walter Fischer / WAZ FotoPool

WAZ-Bericht von Maria Mikhaylova. "Capella Kursk" - so nannten die Deutschen den Chor aus Kursk, als er vor 19 Jahren erstmals in Deutschland auftrat. Eigentlich hießen sie „Kapelle der Kursker Musikschule“, doch den kürzeren Namen behielten sie.

Die Großstadt Kursk liegt 500 Kilometer südlich von Moskau. Der Partnerschaftsvertrag zwischen Witten und Kursk wurde vor mittlerweile 20 Jahren unterzeicnhet. Seitdem wurde Vieles unternommen. Jetzt ist der Chor wieder in Witten, um an einem gemeinsamen Partnerschaftskonzert "Drei Länder - Drei Städte - Drei Chöre" teilzunehmen, das am Freitag, 29. Oktober, um 19 Uhr im Saalbau stattfindet. Danach stehen noch zwei Solokonzerte auf dem Programm. Geleitet wird "Capella Kursk" von Prof. Dr. Jewgenij Legostaev.

Deutschland kennen die Sänger nicht nur vom Hörensagen. Der Chor hat schon etwa 100 Konzerte in 20 deutschen Städten gegeben. Beim berühmten internationalen "Speyer-Festival" hat er auch teilgenommen. In Witten war er bereits sieben Mal.

Deutschland finden die Chormitglieder herrlich: "Wir sind von der Sauberkeit und dem Lebensniveau begeistert", geben diejenigen zu, die zum ersten Mal in Deutschland sind. Nur ein Drittel des Chors ist diesmal nach Witten gekommen - die junge Besetzung. Sie besteht aus Dozenten, Studenten und Absolventen der Kursker Staatsuniversität. Und die Hochschule hat diese Reise auch gesponsert.

Viele Mitglieder haben Gesang studiert, manche aber beschäftigen sich mit Musik nicht beruflich. Die Leidenschaft zum Gesang vereinige sie, meint Jekaterina Legostaeva. Der Chor singt nach Noten. Sein Repertoire besteht aus etwa 200 Werken - klassisches Liedgut und Chorwerke aus Russland (der Komponisten Rachmaninov, Tschesnokov, Tschaikovskij, Swiridov u.a.), religiöse Lieder und Gesänge der russischen Orthodoxie, Werke moderner Komponisten und Bearbeitungen russischer Volkslieder. Mit seinem Gesang hat er Fans in mehreren Ländern gewonnen und war bereits Preisträger bei 17 Musikwettbewerben.

In Witten sind die Sänger in deutschen Familien untergebracht. Die Gastgeber seien sehr freundlich und nett, so die Chormitglieder. Der Freundeskreis Witten-Kursk hat für die russischen Gäste ein umfangreiches Kulturprogramm vorbereitet. Auf der Tagesordnung stehen ein Ausflug in den Dortmunder Zoo und Besuche des neuen Ruhr-Museums und Folkwang-Museums in Essen. Die Sänger werden in ihrer freien Zeit also nicht zu Hause hocken.

Auf die Frage, in welcher Sprache sie sich mit den Mitgliedern der anderen Chöre unterhalten, antworten sie augenzwinkernd: "in einer internationalen". Mimik und Gesten würden auch eingesetzt, versichern sie. Das sei aber nicht so wichtig, weil alle Musiker eine gemeinsame Sprache beherrschen - die Musiksprache. Hier gebe es keine Missverständnisse.